Welche anderen Massnahmen können helfen?
Den therapeutischen Bewegungsmethoden sind auch bei Morbus Bechterew – axSpA fast keine Grenzen gesetzt. Ob und welche Methode welcher Person zusagt, hängt vom Individuum ab. Es kann sich auf jeden Fall lohnen, die eine oder andere Methode auszuprobieren. Diese Methoden ersetzen in keiner Weise die Bechterew-Bewegungstherapie. Sie sind viel mehr als Ergänzung gedacht und können auch in die Bewegungstherapie integriert werden.
Ganzheitliche Ansätze
Methoden, die Körper und Geist miteinbeziehen, können hilfreich sein. Dazu gehören zum Beispiel Yoga, Taiji, Qi Gong, die Feldenkrais-Methode oder die Alexander-Technik. Dabei wird die Wahrnehmung geschult und es wird ein neues Denk- und Bewegungsverhalten erlernt. Meditations- und Entspannungsmethoden runden die Übungen ab.
Passive Therapien
Die Methoden der passiven Therapien umfassen Fango, Wickel, Eis, Packungen, Elektrotherapie und Ganzkörperkältetherapie. Sie helfen, die Muskulatur zu lockern und Schmerzen vorübergehend zu lindern.
Ernährung
Berichte Betroffener zeigen, dass die Krankheit durch eine gesunde und entzündungshemmende Ernährung positiv beeinflusst werden kann. Dabei muss nicht auf eine genussvolle Ernährung verzichtet werden. So können manche Nahrungsmittel die Entzündung verstärken und wiederum andere helfen, diese zu reduzieren. Bestimmte Nahrungsmittel setzen genau dort an, wo auch die entzündungshemmenden Medikamente wirksam sind. So kann durch eine entzündungshemmende
Ernährung der rheumatische Entzündungsprozess vermindert und die Häufigkeit von Krankheitsschüben
reduziert werden. Durch eine gesunde Ernährung kann zudem das erhöhte Osteoporoserisiko bei Morbus Bechterew – axSpA gesenkt werden.
Rauchen einstellen
Dass Rauchen die Lungen schädigt und sich negativ auf den Blutdruck auswirkt, ist bekannt. Viel weniger geläufig ist jedoch die Tatsache, dass der Tabakkonsum, vor allem im Frühstadium von Morbus Bechterew – axSpA, die Symptome verstärkt. Rauchende Menschen leiden früher an Rückenschmerzen, entwickeln mit einer grösseren Wahrscheinlichkeit bleibende Schäden an der Wirbelsäule und müssen mit einer schlechteren Beweglichkeit und einer geringeren Lebensqualität im Vergleich zu nichtrauchenden Menschen rechnen. Rauchen vermindert auch die Wirksamkeit der TNF-Alpha-Hemmer. Die gute Nachricht ist, dass bei ehemaligen Rauchenden die Wirksamkeit der Medikamente wieder gleich gut ist wie bei Nichtrauchenden. Ein Rauchstopp sollte deshalb vorrangig angegangen und von den betreuenden Fachpersonen aktiv unterstützt werden.
Im Weiteren finden Sie eine Auflistung von alternativen Therapiemöglichkeiten.
Bewegungstherapien
Pilates
Es gibt mehr als 500 verschiedene Pilates-Übungen. Die grosse Vielfalt dieser Trainingsmethode hat jedoch einen gemeinsamen Fokus: Die Stärkung der Rumpfmuskulatur zu fördern und die Stabilisierung der Wirbelsäule.
Funktionelle Bewegungslehre
Die Funktionelle Bewegungslehre nach Klein-Vogelbach ist ein erprobtes Mittel in der Physiotherapie, um die Patienten zu ökonomischem Bewegungsverhalten anzuleiten. Von entscheidender Bedeutung ist die individuelle Beobachtung der Therapeutin.
Qigong
Taijiquan-Qigong beinhaltet Übungen zur Stärkung der Lebenskraft. Die fliessenden Bewegungsformen haben sich bei der Behandlung von chronischen Krankheiten wie Bechterew bewährt. Durch diese Methode können die Koordination und die Beweglichkeit verbessert werden.
Taiji
Sanfte Bewegungsformen in einen Fluss bringen und dabei die Lebensenergie aktivieren. Diese beliebte Methode aus China kann auch in angepasster Form ausgeführt werden.
Funktionelle Trainingstherapie
Bei der funktionellen Trainingstherapie kommen mehrere Muskelgruppen gleichzeitig zum Zug. Trainiert werden sämtliche Konditionsfaktoren, allen voran die Beweglichkeit, Koordination und Rumpfstabilität.
Hippotherapie-K
Bei der Hippotherapie-K wird die Bewegungsübertragung vom Pferdeschritt via Rücken auf den Patienten therapeutisch genutzt. Die Methode wird bislang vor allem für Menschen mit zerebralen und zentralen Bewegungsstörungen angewendet. Doch die Therapie kann auch bei Morbus Bechterew gewinnbringend sein.
Schmerztherapien
Osteopathie
Bei der Osteopathie werden durch gezielte Handgriffe feinste Körperstrukturen beeinflusst. Die Lehre geht auf amerikanische Naturmediziner aus dem 19. Jahrhundert zurück. Das Ziel der Osteopathie ist, dem Körper zu helfen, sich selbst zu heilen. Positive Erfahrungen gibt es auch beim Morbus Bechterew.
Manualtherapie
Die Manuelle Therapie ist eine Form der Physiotherapie, die sich auf den muskuloskelettalen Bereich konzentriert. Ziel dabei ist, die Gelenksbeweglichkeit zu verbessern und die Schmerzen zu lindern. Für den Therapieerfolg ist jedoch auch der aktive Beitrag des Patienten mit entscheidend.
Akupunktur
Häufig werden die westliche Schulmedizin und fernöstliche Behandlungsmethoden als Gegensatz angesehen. Doch gerade bei Morbus Bechterew können sich die Ansätze gut ergänzen.
Passive Therapie
Die passive physikalische Therapie (Bestrahlung, Elektrotherapie, Wickel, Massage usw.) hilft, die Entzündung zu hemmen und die Muskulatur zu lockern.
Floating
Im Salzwasser schwerelos dahinschweben und dabei die äusseren Reize um sich abschalten. Beim Floating entspannt sich der Körper tief. Das Floaten hat jedoch auch einen therapeutischen Wert und vermindert die Rückenbeschwerden.
Fangotherapie
Bei der Fangotherapie kommt aufbereiteter Schlamm mit dem schmerzenden Körperteil in Berührung.Dies erzeugt einen durchblutungsfördernden und schmerzlindernden Effekt.
Kältetherapie
Die Schmerzen zu lindern und dadurch einen vernünftigen Bewegungsradius zu erlangen. Bei minus 110 Grad Celsius bleiben Besucher bis zu drei Minuten in einer Kältekammer.
Neuraltherapie
Neuraltherapie ist eine diagnostische und therapeutische Methode. Durch gezielte Injektion kleiner Mengen eines Betäubungsmittels greift sie in die Regulationsmechanismen und somit auch in die Schmerzmechanismen des Körpers ein.
Phytotherapie
Eine Therapie mit pflanzlichen Arzneimitteln ist auch bei Bechterew-Betroffenen sinnvoll. Die sogenannte Phytotherapie hilft jedoch nicht immer auf die Art und Weise, die man zunächst erwartet. Wichtig ist, dass sich Betroffene auf diese Methode einlassen, zugleich aber auch weitere Therapien weiter verfolgen.
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