Zahlreiche Studien deuten darauf hin, dass nur schon der Aufenthalt in der Natur – zum Beispiel im Wald – verschiedene positive Effekte auf die Gesundheit hat. So wird das Stresshormon Cortisol reduziert, der Blutdruck gesenkt, Entzündungen gehen zurück und die Stimmung hellt sich auf. Immer mehr Behörden und Organisationen empfehlen deshalb der Bevölkerung und insbesondere Menschen mit chronischen Erkrankungen den gezielten und regelmässigen Aufenthalt in der Natur. Wegen der therapeutischen Effekte gibt es an manchen Orten inzwischen sogar «Natur auf Rezept». Dabei verschreiben Ärzte ihren Patienten eine bestimmte Anzahl Stunden in der Natur. Auch Bechterew-Betroffene können von Wanderungen, vom Waldbaden oder auch nur schon von einem kurzen Spaziergang unter freiem Himmel profitieren. In Kanada oder Neuseeland werden Patientinnen und Patienten mit bestimmten Krankheitsbildern bereits solche Rezepte ausgestellt. Diese beinhalten dann eine bestimmte Zeitdauer, in der sich die Patientin oder der Patient in der Natur oder in einer naturnahen Umgebung ihrer oder seiner Wahl, zum Beispiel in einem Park, aufhalten soll. In manchen Fällen erhalten die Patienten mit dem Rezept auch gleich einen Gutschein für den Eintritt in einen Nationalpark.
Genauso wie immer mehr Studien den positiven Einfluss von Bewegung auf die Gesundheit und verschiedenste Krankheitsbilder zeigen, wird die wissenschaftliche Beweislage auch beim Thema Natur immer besser. Und beides ist für Menschen mit Morbus Bechterew von grosser Bedeutung. Dass Bewegung beim Bechterew einer der zentralen Therapiepfeiler ist, wissen wir nun schon einige Jahre. Dass die Natur im Umgang mit der Krankheit eine ebenso wichtige Rolle spielen könnte, ist hingegen neu. Kommt dazu, dass sich diese beiden Elemente oftmals sehr gut kombinieren lassen, gerade in der bevorstehenden warmen Jahreszeit.