Ihre Frage zielt darauf ab, ob bei erhöhten Entzündungswerten automatisch ein Schub vorliegt. Dazu ist es wichtig, zu wissen, dass es auch Schübe bei Betroffenen ohne erhöhte Entzündungswerte gibt. Das heisst, dass der Morbus Bechterew oder mit der neueren übergeordneten Namensgebung die axiale Spondyloarthritis (axSpA) sich bei vorhandener entzündlicher Aktivität mit erhöhten Entzündungswerten im Blut äussern kann, dies aber nicht bei allen Betroffenen tut.
Wichtig ist auf jeden Fall, auch auf die Beschwerden und die klinischen Untersuchungsbefunde zu achten und die Laborwerte in diesem Kontext zu interpretieren. Falls bei Betroffenen erhöhte Entzündungswerte vorhanden sind und diese zu den Symptomen eines Schubes – zum Beispiel Nachtschmerzen, eine sogenannte Morgensteifigkeit und Besserung durch Bewegung – passen, ist von einem Schub auszugehen.
Es gibt aber auch Situationen, in denen die axSpA nicht aktiv ist und trotzdem eine Entzündung im Blut nachweisbar ist. Dies kann verschiedene Ursachen haben. Eine davon kann ein Infekt sein. Solche Situationen sollten mit der behandelnden Rheumatologin gut angeschaut werden.
Wenn die axSpA gut behandelt ist, kann effektiv mit einer besseren Lebensqualität und damit hoffentlich auch mit einem einfacheren Leben gerechnet werden.
Dr. med. Pascale Exer, Fachärztin FMH für Innere Medizin u. Rheumatologie, Rheuma-Basel
Dieser Beitrag stammt aus der Rubrik «Ratgeber» der Zeitschrift «vertical». Werden auch Sie Mitglied und erhalten Sie weitere wertvolle Tipps für den Umgang mit Morbus Bechterew.