Die Behandlung mit nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR), also entzündungshemmenden Medikamenten ohne Kortison, kann beim Morbus Bechterew zwar wirksam sein und gut toleriert werden und wird als erster Behandlungsschritt empfohlen. Bei Langzeiteinnahme von NSAR können jedoch ein Blutdruckanstieg, Probleme der Nierenfunktion oder der Magenschleimhaut auftreten.
Magenschleimhautprobleme sind trotz Einnahme eines Magenschutzes (Protonenpumpenhemmer) möglich. Zudem kann die Nierenfunktion mit zunehmendem Alter oder bei Einnahme zusätzlicher Medikamente etwas schlechter werden. Auch bei Herzproblemen sind NSAR möglichst nicht einzusetzen.
Entsprechend ist, vor allem wenn die Entzündung beim Morbus Bechterew relativ ausgeprägt und auch im Blut sichtbar ist, lieber ein Biologikum einzusetzen, das zwar mit einem leicht erhöhten Infektrisiko einhergehen und zu weiteren, seltenen Nebenwirkungen führen kann, das aber als Langzeitbehandlung besser toleriert wird und auch besser wirken kann.
Wichtig ist, den Einsatz der verschiedenen Biologika sowie deren Vor- und Nachteile mit dem behandelnden Rheumatologen offen zu besprechen.
Dr. med. Pascale Exer, Fachärztin FMH für Innere Medizin u. Rheumatologie, Rheuma-Basel
Dieser Beitrag stammt aus der Rubrik «Ratgeber» der Zeitschrift «vertical». Werden auch Sie Mitglied und erhalten Sie weitere wertvolle Tipps für den Umgang mit Morbus Bechterew.