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Mein digitaler Bechterew

Der Bechterew wird von Betroffenen oft als mehr oder weniger sichtbarer Begleiter bezeichnet. Seit einigen Jahren tragen die meisten von uns – egal ob mit oder ohne Bechterew – einen weiteren Begleiter auf sich: das Smartphone. Die rasante Verbreitung der kleinen Alleskönner geht Hand in Hand mit der Digitalisierung. Doch was bedeutet dieser Megatrend aus Sicht von Bechterew-Betroffenen? Kann er dabei helfen, ihre Lebensqualität zu verbessern?

Lars Gubler • 29. April 2020

Im vergangenen September fand der dritte Digitaltag in der Schweiz statt. Dieser Event wird jeweils medial begleitet und behandelt ganz verschiedene Themen und Facetten rund um das Thema Digitalisierung. Im Vorfeld dieses Thementages wurde eine Umfrage in der Bevölkerung zum Thema Digitalisierung durchgeführt, das Interesse war gross. Eines der zentralen Themen war die Gesundheit bzw. das Gesundheitssystem. Die Umfrage zeigte einen grossen Glauben an Fortschritte in der Forschung durch die Digitalisierung. Gleichzeitig brachte sie auch grosse Bedenken in Sachen Datenschutz an den Tag. Die Umfrage gibt die aktuelle Grosswetterlage rund um das Thema Digitalisierung wohl recht gut wieder. Und dieses beschäftigt auch die SVMB seit einiger Zeit stark. Auf den ersten Blick hat der weltweite Megatrend vielleicht nicht so viel mit dem Morbus Bechterew zu tun. Doch die Digitalisierung findet gerade auch in der Medizin statt und betrifft Bechterew-Betroffene in besonderem Mass. Von Forschungsprojekten, bei denen mittels Smartphones völlig neue Möglichkeiten für Studien entstehen, über die Behandlung mithilfe eines jederzeit abrufbaren Krankheitsverlaufs bis hin zu neuen Therapie- und Informationsangeboten kann die Digitalisierung den Betroffenen helfen, den Alltag besser zu meistern und ihre Lebensqualität zu verbessern. Die Bechterew-Vereinigung ist überzeugt, dass die neuen technischen Möglichkeiten eine grosse Chance sind. Sie ist deshalb an vorderster Front dabei und konnte erste digitale Projekte bereits erfolgreich realisieren.

Was ist Digitalisierung?

Obwohl der Begriff Digitalisierung in aller Munde ist, gibt es viele verschiedene und teils auch diffuse Vorstellungen, was denn genau hinter diesem Zauberwort steckt. Weit verbreitet ist wohl die Vorstellung, man könne die Welt in eine Art digitalen und analogen Bereich unterteilen. Mit Digitalisierung wird dann gemeint, dass Prozesse, die früher ausschliesslich in der analogen Welt stattfanden, immer mehr in die digitale Welt abwandern. Gespräche werden nicht mehr von Angesicht zu Angesicht, sondern über eine Chatfunktion auf dem Handy geführt. Für den Einkauf muss man nicht mehr in den Supermarkt, sondern man bestellt sich die Waren übers Internet nach Hause. Diese Beispiele zeigen, dass die analoge und die digitale Welt immer stärker ineinanderfliessen. Denn unsere Handlungen in der digitalen Welt haben Auswirkungen auf die analoge Welt und umgekehrt. Der nächste Schritt der Verschmelzung dieser beiden Welten wird auch die «vierte industrielle Revolution» oder das «Internet der Dinge» genannt. Damit ist gemeint, dass sich zum Beispiel ganze Fabriken selbst steuern können oder dass unser Kühlschrank zu Hause merkt, wenn die Milch langsam knapp wird, und gleich selbst neue bestellt.

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