Tatsächlich ist Massage das, was von Therapeuten oft erwartet wird. Sie hilft bei Nackenschmerzen sogar, allerdings nur kurzfristig und wenn Sie täglich massiert werden. Was wirkt dann bei Nackenschmerzen? Eine Kombination aus manueller Therapie (da kann auch die Massage miteinbezogen werden), Übungen (auch Ausdauer- und Entspannungstraining) und Patientenedukation. Unter Patientenedukation wird der gesamte Prozess verstanden, der dazu führen soll, dass ein Mensch sich und seine Gesundheit wieder selbst managen kann.
Ihre Therapeutin hat also viele Aufgaben, wenn Ihre Nackenbeschwerden besser werden sollen. Sie befragt Sie zu ihrem Lebensstil (z. B. Stress und Schlaf). Mit Massage, Manueller Therapie und Bewegungsanalyse sucht sie körperliche Ursachen für Ihre Nackenbeschwerden. Steife oder überbewegliche Gelenke, verspannte Muskulatur, irritierte Nerven oder ein ungünstiges Bewegungsverhalten wie langes Sitzen können die Auslöser sein. Dann informiert sie Sie und erklärt, was Sie konkret gegen Ihre Beschwerden tun können. Gemeinsam mit Ihnen sucht sie individuelle Lösungen für Ihren Alltag und begleitet und coacht Sie, damit sie selbst Ihren Nacken wieder managen können.
Gerade bei chronischen Erkrankungen wie Morbus Bechterew hat sich die Patientenedukation – neben der aktiven Bewegungstherapie – als wichtigster Baustein für die Therapie herausgestellt. Das Ziel ist, dass der Patient der Experte für sich und seinen Körper wird und er dafür die Verantwortung trägt. Um das zu erreichen, kann es sein, dass in der Therapiezeit auch Gespräche notwendig sind.
Martina Kaufmann, MSc, OMT, Fachleitung Physiotherapie MSK, ZURZACH Care
Dieser Beitrag stammt aus der Rubrik «Ratgeber» der Zeitschrift «vertical». Werden auch Sie Mitglied und erhalten Sie weitere wertvolle Tipps für den Umgang mit Morbus Bechterew.