Patrizia Allemann liess sich im Impfzentrum Zürcher Oberland in Wetzikon ZH impfen. Sie hatte eben gerade einen Termin bei ihrem Rheumatologen gehabt, als die Impfung für ihre Gruppe freigeschaltet wurde. Sie bekam dann ein Attest von ihrem Arzt und in der Folge schnell einen Termin für die beiden Impfungen.
«Bei Corona besteht für mich ja tatsächlich die Möglichkeit, dass es ganz schlecht ausgeht», beschreibt Patrizia Allemann ihre Motivation für die Corona-Impfung. Die Impfung habe vielleicht etwas Nebenwirkungen, so die 43-jährige Bechterew-Betroffene weiter. Doch sie sieht darin trotzdem die Lösung für die Corona-Pandemie. «Die Geschichte hat doch immer wieder gezeigt, dass Impfungen im Fall von Pandemien die Erlösung sind.»
Seit sie in einer Biologikatherapie ist, lässt sich Patrizia Allemann jährlich gegen die Grippe impfen und hatte noch nie Nebenwirkungen. Auch die Therapie schlägt bei ihr gut an. «Es ist, als hätte ich keine Krankheit. Meine Abwehrkräfte funktionieren wie vor der Erkrankung», erzählt die Mutter von zwei Kindern. Ihr Immunsystem schätzt sie als stabil ein. Sie habe höchstens einmal einen Schnupfen, so richtig krank werde sie vielleicht alle drei bis vier Jahre. Ihr Mann sei wohl der Ängstlichere von ihnen beiden und er habe ihr immer wieder mal gesagt, sie solle sich doch gegen Corona impfen lassen.
Gesundheit wichtiger als Privilegien
Als Kind habe sie alle gängigen Impfungen bekommen und nie Nebenwirkungen gehabt. Als Erwachsene bekam sie im Rahmen der Bechterew-Kontrollen dann noch die Impfung gegen Starrkrampf (Tetanus). Ihr aktueller Rheumatologe schaue da sehr genau. Die einzige Nebenwirkung, an die sie sich erinnern kann, sei ein etwas schwerer Arm nach der Impfung. «Doch eigentlich zähle ich das nicht als Nebenwirkung.»
Patrizia Allemann versteht, dass manche Leute Angst haben oder gegenüber der Corona-Impfung skeptisch sind. Wofür sie weniger Verständnis hat, ist, wenn Skeptiker erst einmal warten, bis genug andere geimpft sind. Etwaige Privilegien beim Restaurantbesuch oder beim Reisen, wie sie schon länger diskutiert werden, stehen für Patrizia Allemann nicht im Vordergrund der Impfung. «Mir geht es um meine Gesundheit.» Denn aus ihrer Krankengeschichte habe sie gelernt, was es bedeutet, wenn die Gesundheit nicht mehr intakt ist. Die schlimmen Schmerzen vor der Biologikatherapie hätten sie aber auch gestärkt.
«Keine grosse Sache»
Vor diesem Hintergrund war Patrizia Allemann zwar etwas nervös, aber insgesamt doch optimistisch vor ihrem ersten Impftermin. Ihr Mann begleitete sie ins Impfzentrum. «Es war wirklich keine grosse Sache.» Ein Polizist habe ihren QR-Code kontrolliert, eine Empfangsdame ihr ärztliches Attest, die Krankenkassenkarte und die Identitätskarte kopiert. Dann habe sie wie bei der Post eine Nummer bekommen und zwei bis drei Minuten warten müssen, bis sie einen der Container für die Impfung betreten durfte. Dort wurden noch ein paar Fragen zu Allergien gestellt. «Von der Spritze selbst spürte ich gar nichts.» Danach habe sie wieder einen Zettel bekommen, auf dem die Zeit stand, zu der sie das Impfzentrum wieder verlassen durfte. Denn nach der Impfung muss man zur Überwachung noch kurze Zeit vor Ort sitzen bleiben. Dann gibt man den Zettel ab und kann gehen. «In den ersten Tagen spürte ich wie bei früheren Impfungen meinen Arm ein wenig, so als hätte ich ihn irgendwo etwas angeschlagen. Sonst habe ich nichts gemerkt.» Patrizia Allemann ist froh, die Corona-Impfung nun hinter sich zu haben. Und ist nach wie vor überzeugt, dass diese die Lösung der Pandemie ist.
Dieser Artikel ist zuerst in der Zeitschrift «vertical» Nr. 89 / August 2021 erschienen. Er ist besonders lesenswert und daher auf der Website als «Exklusiver Inhalt für Mitglieder» gekennzeichnet.