Grundsätzlich gilt für beide Probleme: Abwechslung hilft. Da heutzutage viele Menschen lange in sitzenden Arbeitshaltungen verharren, haben Beschwerden im Kreuz- und Nackenbereich zugenommen. Als Ausgleich empfiehlt sich das Gegenteil dieser Haltung, nämlich Bewegung und Haltungskorrektur.
Während der Arbeitszeit sollte langes Sitzen regelmässig unterbrochen werden. Dies kann durch wiederholtes Aufstehen, dynamisches Sitzen mithilfe eines entsprechenden Bürostuhls oder eines Gymnastikballs sowie durch regelmässige Pausengymnastik geschehen. Da langes Sitzen fast immer in einer gebeugten Wirbelsäulenstellung mit vorgeschobenem Kopf resultiert, soll die Pausengymnastik dieser gebeugten Haltung entgegenwirken. (Zahlreiche Ideen für Ihre Pausengymnastik sind auf Rheumafit.ch zu finden.)
Eine weitere wichtige Empfehlung zur Verhütung und Behandlung von arbeitsabhängigen Rückenschmerzen beim Sitzen ist die ergonomische Gestaltung des Büroarbeitsplatzes. Tisch-, Stuhl- und Bildschirmhöhe sollen so angepasst sein, dass eine aufrechte Sitzhaltung gefördert wird. Von grossem Vorteil ist ein höhenverstellbarer Tisch zum stehenden Arbeiten.
Für den häufigeren gutartigen Verlauf mit unterschiedlich starken Schmerzschüben und geringer oder gar keiner Versteifung gelten für die Büroarbeit also die gleichen Empfehlungen wie für Nichtbetroffene, um zusätzliche Beschwerden durch die lang andauernde Sitzhaltung zu verhindern. Für Betroffene mit einer starken Wirbelsäulenkrümmung ist zudem ein spezieller Bechterew-Bürostuhl zu empfehlen. Die Kosten dafür werden unter Umständen ganz oder teilweise von der Invalidenversicherung (IV) übernommen.
Dieser Beitrag stammt aus der Rubrik «Ratgeber» der Zeitschrift «vertical». Werden auch Sie Mitglied und erhalten Sie weitere wertvolle Tipps für den Umgang mit Morbus Bechterew.