Gerade bei den für Morbus Bechterew typischen Schmerzen und Entzündungen reagieren die Faszien, indem sie ihre Flexibilität und Straffheit verlieren können. Die Faszien brauchen also zweierlei: Sie müssen gelöst und gestrafft werden.
Zum Lösen der Faszien haben Sie vielleicht auch schon einzelne Körperteile auf eine Faszienrolle gelegt. Am Anfang ist das schmerzhaft, weil die Faszien mit Nerven ausgestattet sind, aber nach ein paar Wochen lassen die Schmerzen deutlich nach. Hier kommt es, wie so häufig, auf die Dosierung an. Wenige Minuten pro Tag reichen zu Beginn aus.
Um die Faszien zu straffen, sind Hüpfen und Dehnen eine gute Möglichkeit. Dehnungen können langsam oder auch federnd durchgeführt werden. Allerdings ist es besser, den ganzen Körper bei der Dehnung einzubeziehen, als nur einzelnen Muskeln. Zum Straffen der Faszien konnte eine Studie eine deutliche Verdickung der Faszien zeigen.
Faszien sind vielfältig und noch nicht vollständig erforscht. Gerade bei den Bechterew-typischen Beschwerden kann ein abwechslungsreiches Faszientraining eine sinnvolle Ergänzung sein.
Martina Kaufmann, Physiotherapeutin
Dieser Beitrag stammt aus der Rubrik «Ratgeber» der Zeitschrift «vertical». Werden auch Sie Mitglied und erhalten Sie weitere wertvolle Tipps für den Umgang mit Morbus Bechterew.