Die axiale Spondyloarthritis (axSpA) betrifft bekanntlich vor allem die Wirbelsäule und kann dort zu strukturellen Schäden führen, die die Funktionsfähigkeit der Patienten erheblich beeinträchtigen können. Die Radiologie, also die Untersuchung von Bildern, spielt eine wichtige Rolle bei der Beurteilung des Krankheitsverlaufs. Strukturelle Schäden sind jedoch nicht bei allen Patienten gleich ausgeprägt und sind ein wichtiger Faktor für die Vorhersage des weiteren Krankheitsverlaufs. Bisher konnten nur wenige weitere Faktoren identifiziert werden, die den Verlauf vorhersagen können. Dazu gehören Entzündungsmarker im Blut, bestimmte Veränderungen an den Wirbelkörpern im MRI, Geschlecht, Rauchen und manuelle Arbeit. Die Krankheitsaktivität, gemessen mit dem Ankylosing Spondylitis Disease Activity Score (ASDAS), kann ebenfalls genutzt werden. Die Behandlung mit Tumornekrosefaktor-Inhibitoren (TNFi) scheint das Fortschreiten zu verlangsamen. Bei der Rheumatoiden Arthritis (RA) hat sich gezeigt, dass Blutarmut unabhängig von den üblichen Krankheitsaktivitätsparametern das Fortschreiten vorhersagen kann. Da Blutarmut auch mit der Krankheitsaktivität bei Morbus Bechterew in Verbindung steht, wurde nun untersucht, ob sie einen zusätzlichen Vorhersagewert bei Morbus Bechterew bieten kann.
Daten aus der Schweiz
Die Studie nutzte das Register von Swiss Clinical Quality Management (SCQM) für Patienten mit axSpA, die von einem anerkannten Rheumatologen in der Schweiz diagnostiziert wurden. Insgesamt wurden 2522 Patienten in die Studie aufgenommen, die die Klassifikationskriterien für axSpA erfüllten. Für die Analyse des Fortschreitens an der Wirbelsäule wurden nur Patienten berücksichtigt, die die radiologischen Kriterien der modifizierten New-York-Klassifikation erfüllten. Die Daten wurden im August 2016 gesammelt, da zu diesem Zeitpunkt keine anderen biologischen oder zielgerichteten synthetischen Medikamente ausser TNFi verfügbar waren. Blutarmut wurde gemäss den WHO-Kriterien definiert.