Die Bewegungstherapie für Menschen mit Morbus Bechterew sollte nicht nur von spezialisierten Physiotherapeutinnen und -therapeuten geleitet werden, sondern es ist auch wichtig, dass sich die Therapie auf die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse abstützt und auf deren Basis stetig weiterentwickelt wird. Genau dies tut die SVMB mit dem Projekt «BeFit» in enger Zusammenarbeit mit Forschenden des Instituts für Physiotherapie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW).
An vorderster Front in diesem Forschungsbereich aktiv ist die Physiotherapeutin Dr. Anne-Kathrin Rausch Osthoff. Sie war bereits als Autorin an den Bewegungsempfehlungen der europäischen Rheumaliga EULAR beteiligt und hat an der Erarbeitung des neuen Therapiekonzepts «BeFit» der SVMB mitgewirkt.
Grosses Interesse an Bechterew
Nach ihrem Bachelor in Physiotherapie der Hochschule Fresenius in Idstein und der Hogeschool im niederländischen Utrecht absolvierte Dr. Anne-Kathrin Rausch Osthoff ihr Masterstudium an der ZHAW in Winterthur.
Dort war sie von Anfang an sehr interessiert an den verschiedenen Problemstellungen rund um die physiotherapeutische Behandlung von Bechterew-Betroffenen und arbeitete bereits während des Masterstudiums aktiv in verschiedenen Projekten zu diesem Thema mit. Beim Projekt «BeFit» nahm sie zusammen mit der beratenden Physiotherapeutin der SVMB, Prof. Dr. Karin Niedermann, ebenfalls eine führende Rolle ein. Das neue Therapiekonzept wird nun in allen Therapiegruppen der SVMB schweizweit eingeführt.

Dr. Anne-Kathrin Rausch Osthoff (Mitte) mit ihren Doktormüttern Prof. Thea Vliet Vlieland (links) von der Universität Leiden (NL) und Prof. Karin Niedermann von der ZHAW (rechts).
Grundlage für weitere Projekte
Die wichtige wissenschaftliche Grundlagenarbeit des Projekts war gleichzeitig das Thema der Doktorarbeit von Anne-Kathrin Rausch Osthoff. Und diese Arbeit mit dem Titel «Implementation of Physical Acitivity Recommendations in People with Axial Spondyloarthritis» («Umsetzung von Empfehlungen zur körperlichen Betätigung bei Menschen mit axialer Spondyloarthritis») ist inzwischen abgeschlossen und wurde publiziert.
Mit der Doktorarbeit von Anne-Kathrin Rausch Osthoff ist das wissenschaftliche Fundament der Weiterentwicklung der Bechterew-Therapiegruppen der SVMB im Rahmen des Projekts «BeFit» nun also in Buchform gegossen und kann in Zukunft auch für weitere Projekte und Entwicklungsschritte der Bewegungstherapie genutzt werden. So wird die Forschungsarbeit der frischgebackenen Doktorin Anne-Kathrin Rausch Osthoff auch in Zukunft zu einer nachhaltigen und positiven Veränderung der Bechterew-Therapie beitragen. Die SVMB gratuliert Anne-Kathrin Rausch Osthoff ganz herzlich.
In Kooperation mit Gesunheitsförderung Schweiz
Dieser Artikel ist zuerst in der Zeitschrift «vertical» Nr. 95 erschienen.