Bechterew-Patienten können vom Hanteltraining profitieren

Auch Bechterew-Betroffene dürfen ihre Muskeln mit Ball und Hanteln kräftigen. Die Krankheitsaktivität wird dadurch keineswegs gesteigert, wie eine am Eular 2013 präsentierte Studie zeigt.

19. April 2017
Bechterew-Patienten können vom Hanteltraining profitieren

Brasilianische Physiotherapeuten prüften den Nutzen eines speziellen Turnprogramms mit Sitzball und Hanteln in einer Gruppe von 60 Patienten mit Morbus Bechterew. Die Hälfte der Teilnehmer sollte zweimal in der Woche acht Übungen ausführen. Insgesamt erstreckte sich die Bewegungstherapie über einen Zeitraum von vier Monaten. Alle vier Wochen wurde das Gewicht der Hanteln erhöht. Die übrigen Patienten wurden als Kontrollgruppe rein medikamentös behandelt.

Das Übungsprogramm kräftigte nachweislich die Muskulatur in diversen Regionen – von der Bauchwand bis zum Trizeps. Auch die Mobilität der Bechterew-Patienten – gemessen mit dem 6-Minuten-Gehtest – nahm zu. Und die Patientenzufriedenheit sprach ebenfalls fürs Sportprogramm.

Befürchtungen, das Training mit Sitzball und Hanteln könne die Krankheitsaktivität steigern, erwiesen sich in der Studie als unbegründet. Vierwöchentlich kontrollierte Aktivitätsparameter wie der «Bath Ankylosing Spondylitis Disease Activity Score (BASDAI),» die Blutsenkungsgeschwindigkeit und das C-reaktive Protein verschlechterten sich nicht.

Aus «Medical Tribune 26/2013»