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Können NSAR monate-, jahre- oder gar lebenslang eingenommen werden?

Wie lange nehmen Personen, bei denen die Einnahme von NSAR dazu führt, dass sie keine Symptome mehr haben, diese Medikamente in der Regel ein?

8. Januar 2025

Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) sind nachweislich effektiv zur Behandlung von Schmerzen und Steifigkeit bei axialer Spondyloarthritis. Sie bleiben Mittel der ersten Wahl zur Behandlung dieser Symptome auch in den 2022 aktualisierten internationalen Empfehlungen. Wenn darunter keine Symptome mehr auftreten, können diese Medikamente unter Berücksichtigung des Risikoprofils längerfristig eingenommen werden.

Die Dosierung richtet sich nach den Beschwerden: Einsatz «bei Bedarf» bis hin zur maximal zugelassenen Dosis eines einzelnen NSAR, wenn diese Dosis benötigt wird, um die Beschwerden ganz zu verhindern und keine Nebenwirkungen oder Kontraindikationen vorliegen. In einer solchen Situation sind Biologika (TNF-Hemmer und Interleukin-17- Hemmer) und auch die neueren Januskinase-Hemmer gar nicht zugelassen.

Bei kontinuierlicher NSAR-Einnahme werden in der rheumatologischen Sprechstunde Laborkontrollen durchgeführt und die Indikation für die NSAR-Behandlung regelmässig kontrolliert. Allfällige im Verlauf aufgetretene Nebenwirkungen oder Kontraindikationen müssen berücksichtigt und die Indikation für alternative Behandlungsoptionen überprüft werden.

Zu erwähnen ist auch das bekannte erhöhte Risiko von Herz-Kreislauf-Komplikationen bei längerer Einnahme von NSAR. Durch ihre anti-entzündliche Wirkung scheinen NSAR bei axialer Spondyloarthritis jedoch eher einen schützenden Effekt zu haben und das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen zu senken.

Prof. Dr. med. Adrian Ciurea, Stv. Klinikdirektor, Klinik für Rheumatologie, Universitätsspital Zürich

Dieser Beitrag stammt aus der Rubrik «Ratgeber» der Zeitschrift «vertical». Werden auch Sie Mitglied und erhalten Sie weitere wertvolle Tipps für den Umgang mit Morbus Bechterew.