Unter TNF-Alpha-Hemmern gibt es ab und zu Reaktionen am Ort, wo das Medikament gespritzt wird, ähnlich wie ein Insektenstich, mit Rötung, leichter Schwellung und Juckreiz. Lokale Massnahmen wie Fenistil und/oder Eis helfen dagegen. Bei gewissen Betroffenen bilden sich diese Reaktionen im Verlauf zurück, bei anderen können sie unangenehmer und grösser werden, sodass dann auf ein anderes Präparat gewechselt werden muss. Sehr viele Betroffene haben aber keine Lokalreaktionen. Ausserdem kann es sein, dass zum Beispiel eine Lokalreaktion auf ein Medikament besteht, auf ein anderes aber nicht.
Selten können auch schlimmere Reaktionen an der Haut sich zeigen inklusive Blasenbildung oder Nesselfieber. Leider ist auch bekannt, dass es zu Schuppenflechte (Psoriasis) kommen kann, obwohl die TNF-Alpha-Hemmer ja auch zur Behandlung von Psoriasis zugelassen sind. Schliesslich wurde gelegentlich das Auftreten von sogenanntem Nicht-Melanom-Hautkrebs (z. B. Basaliom), gehäuften Muttermalen und selten von Melanomen beobachtet.
Hier ist es wichtig, zu wissen, dass sowieso mit zunehmenden Jahren von Sonnenexposition diverse Hauttumoren an Häufigkeit zunehmen. Unter TNF-Alpha-Hemmern soll die Haut der Betroffenen gut kontrolliert werden. Bei unklaren Hautbefunden oder Veränderungen von z. B. vorbestehenden Muttermalen sollten diese dringend den behandelnden Hausärzten oder Rheumatologen gezeigt und je nach Befund dermatologisch weiter abgeklärt werden.
Nach wie vor überwiegt bei nun langjähriger Erfahrung von mehr als 20 Jahren der Nutzen der TNF-Alpha-Hemmer mögliche Risiken.
Dr. med. Pascale Exer, Fachärztin FMH für Innere Medizin und Rheumatologie, Rheuma-Basel
Dieser Beitrag stammt aus der Rubrik «Ratgeber» der Zeitschrift «vertical». Werden auch Sie Mitglied und erhalten Sie weitere wertvolle Tipps für den Umgang mit Morbus Bechterew.